Sonntag, 28. Februar 2010

zeig die finger.

Wenn es nun langsam wärmer wird, ist es an der Zeit, seine Fingerchen zu schmücken..Obey, Topshop, H&M oder OAK geben reichlich Inspiration für Tage, die länger erscheinen, als sie eigentlich sind.

Samstag, 13. Februar 2010

androgyner durchgangspfad.

"Kinship is to anthropology what logic is to philosophy and nude is to art: is is the basic discipline of the subject." (Fox)
Der menschliche Körper fesselt. Und entfesselt. Normen, Hemmungen, Zurückhaltung. Denken wir allein an die Orgie in Süskinds "Parfüm", in der sich ein Koloss von fleischfarbenden Körpern ineinander wölbt und zugleich die Doppelmoral (adliger) Bürger öffentlich zur Schau gestellt wird.

Nun thront das dänische Model Freja Beha Erichsen gänzlich unbekleidet im Purple Magazin und löst eine ganze Schar aus von unterschiedlichen Meinungen. Stets dabei: die gender-Frage.
Zu androgyn erscheine die Dänin. Zu männlich. Und Tattoos als toughe Attribute würden ihren Körper weit weg hieven von jeglicher Ästhetik. Hätte Mrs Beha doch ihre lange Haarpracht behalten. Die Tomboy-Fraktion hingegen dreht die Propagandatrommel. Freja bricht mit "Normen", steht zu sich und ihrem Körper. So erscheint das Model wie ein Konstrukt aus Eigen - und Fremdzuschreibungen, die immer bizzarer werden, je weniger Betrachter erkennen, was für ein Mensch eigentlich abgebildet wird. Unabhängig davon, dass ich fasziniert bin von Frejas Wandelbarkeit, moniere ich über ihr Gewicht. Ein Brot mehr würde der guten Frau sicherlich nicht schaden..der Optik ebensowenig.
(pics: tfs)

Mittwoch, 10. Februar 2010

mehr denn je.

Legen wir einander ein Fleischstück hin und stürzen wir wie besessen aufeinander, um die Kost voller Wonne in Stücke zu reißen.
Schlabbernde Münder, paralysierende Fratzen, Einbahnverkehr der Worte. Pietät liegt hinterm Gartenzaun, des Nachbarns Blicke zersetzt Gefühle der Anteilnahme wie eine Laubsäge rasch die Fasern meiner Hemmschwelle. Aber gut. Weil nahezu alles Gedachte kopiert auf dem Schreibtisch liegt, braucht der Tag Morgenbalsam und die Nacht Baldrian für den Schlaf. Pressekannibalen überlisten potenzielle Beute, bis der Teufel spricht: es ist genug. Lauter hohle Phrasen auf Asphalt gestreut. Lauter Gesichter, deren Geschichten ausgepresst werden, ausgedrückt, bis ein neues Ereignis, ein neuer Punkt über den Köpfen die Schlaufe der Dissonanz um sich wickeln lässt. Und danach: mehr als tausend Gedankenfetzen zementieren die Leichtigkeit des Seins. Die Idee als ausgestoßenes Ich. Und das konstruierte Kleid blüht und vergilbt, verfängt sich. Weil Phrasen einen Turm nicht bauen; ihm zugleich jedoch Saat vor die Füße legen.
Feiner Purismus bedarf keiner großen Worte. Wie Kris Van Assche.
(pics: style.com)