Mittwoch, 10. Februar 2010

mehr denn je.

Legen wir einander ein Fleischstück hin und stürzen wir wie besessen aufeinander, um die Kost voller Wonne in Stücke zu reißen.
Schlabbernde Münder, paralysierende Fratzen, Einbahnverkehr der Worte. Pietät liegt hinterm Gartenzaun, des Nachbarns Blicke zersetzt Gefühle der Anteilnahme wie eine Laubsäge rasch die Fasern meiner Hemmschwelle. Aber gut. Weil nahezu alles Gedachte kopiert auf dem Schreibtisch liegt, braucht der Tag Morgenbalsam und die Nacht Baldrian für den Schlaf. Pressekannibalen überlisten potenzielle Beute, bis der Teufel spricht: es ist genug. Lauter hohle Phrasen auf Asphalt gestreut. Lauter Gesichter, deren Geschichten ausgepresst werden, ausgedrückt, bis ein neues Ereignis, ein neuer Punkt über den Köpfen die Schlaufe der Dissonanz um sich wickeln lässt. Und danach: mehr als tausend Gedankenfetzen zementieren die Leichtigkeit des Seins. Die Idee als ausgestoßenes Ich. Und das konstruierte Kleid blüht und vergilbt, verfängt sich. Weil Phrasen einen Turm nicht bauen; ihm zugleich jedoch Saat vor die Füße legen.
Feiner Purismus bedarf keiner großen Worte. Wie Kris Van Assche.
(pics: style.com)

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