Donnerstag, 6. November 2008

the discoverer of his roots. Boris Bidjan Saberi.




Als ich zum ersten Mal die Sommerkollektion 09 von Boris Bidjan Saberi sah, war ich von ihrer Dynamik und Leichtigkeit verblüfft.

Allerdings lag dies nicht nur an der Mischung aus Monochromie und Detail sowie den langen Gewändern, die teils leblos von den Schultern hingen. Es war die Tatsache, dass Saberi mit der Imagination des Menschen spielt. Saberis Kollektion hat zwei Seiten: Die eine, die er im Juni in Paris präsentierte, eine Haptische, die ihren Platz in der Realität eingenommen hat. Und eine andere, die ihre Lebendigkeit in den Köpfen des Einzelnen entfaltet. Eine Reise zum Ursprung des Erarbeiteten, bei welcher die Stoffe vom Wind in Bewegung gesetzt werden. Ein Beduine auf Sand, ein Kämpfer am Tag.
“I love the details of a fabric, a feeling or expression of the work done and what has happened to it. It gives a story to a garment. I love to create stories with my pieces, as strange and difficult as possible. Patterns are a never ending tool of making pieces seem impossible but finally perfect. Natural resources are a perfect way to give life to a piece.”
Saberis iranische Wurzeln sind unschwer zu erkennen. Sein Vater stammt aus dem Iran, seine Mutter aus Deutschland. Mode war für ihn immer ein Ausdrucksmittel, das er benötigt, um zu wachsen. Sich zu entwickeln. Dabei aufkommende Emotionen setzte er in Kreativität um. Bei seinem Drank nach Perfektion scheint ihm Kreativität niemals auszugehen. Zeit jedoch schon. Deswegen verzichtet er überwiegend auf farbliche Akzente.
„Ich arbeite unheimlich viel am Detail, am Schnitt, an der Perfektion. Das ist für mich der wichtigste Prozess. Ich würde niemals mit einer Kollektion fertig werden, wenn ich auch noch Farben machen würde. (…) Ist für mich nicht machbar.“
Farben könnte man sich bei seiner Sommerkollektion irgendwie nicht vorstellen. Der Ausdruck und die Wirkung der Kleidung an seinen Modellen würde mit einem Schlag vergehen; die traditionelle Verbindung zum Nahen Osten und den Gewändern der Hamas oder Hisbollah („Ich mag die Silhouette (…) der Hamas oder der Hisbollah. Ihre Kleidung drückt die Kraft der Gemeinschaft und einen sehr starken Zusammenhalt aus.“) eingedämmt.

Unweigerlich erinnert Saberis SS09 Kollektion an Damir Domas. Beide hüllen ihre Modelle in schweifende Gewänder, kreieren westlichen Orientalismus und bleiben farblich minimalistisch. Zwei leichte und doch schwere, auf Ästhetik bedachte Kollektionen, die das Maskuline neu formen. Bis zur nächsten Kollektion.
Und mit Saberis Worten:

Be sensible to the world. Stay real, live life to the fullest.



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quotations from vogue, fhm
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borisbidjansaberi.com
damirdoma.com

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